Viertes syrisches Küchengeplauder – wie immer mit Nährwert
Zum inzwischen vierten Mal hatte das Quartiersmanagement die Nachbarschaft eingeladen, sich von einem Profi in die Geheimnisse der syrischen Küche einweihen zu lassen. Wer bei den vorhergehendenEventsschon dabei war, kannte den syrischen Chefkoch Majed Al Bahloul natürlich schon längst. Für alle Neulinge dagegen wurde spätestens dann deutlich, dass es sich hier um einen gestandenen Profi handelt, als dieser mit atemberaubender Geschwindigkeit Gemüse und Co. zerkleinerte. Ganz so schnell sollten die Kochbegeisterten aber dann bitte doch nicht mit ihren scharfen Messern später hantieren. Mitmachen und Mitschnippeln war zwar ausdrücklich erwünscht, „aber langsam, langsam!“ mahnte Al Bahloul, als es zur Sache ging und zahlreiche Radieschen zerkleinert werden mussten.
Fattoush, Foul und Hummus
An diesem Nachmittag befanden sich gleich drei Gerichte auf der Speisekarte: Fattoush, Foul und Hummus. Fattoush, ein arabischer Gemüse-Brotsalat, hatte schon beim ersten Kochevent vor gut einem Jahr auf dem Rezeptplan gestanden – und was sich bewährt hat, kann man auch gerne wiederholen. In den Fattoush wanderten dann auch die Radieschen, die die Teilnehmenden zwar bedächtig, dafür aber umso akribischer in die geforderten dünnen Scheiben geschnitten hatten.
Auffällig war, dass sich diesmal mehr Männer als Frauen für den Kochnachmittag begeistert hatten. „Wenn ich Lust habe, dann koche ich auch manchmal zu Hause“, erklärte einer der Teilnehmer. Um nach kurzem Nachsinnen hinzuzufügen, dass seine Frau aber auch „ihre eigenen Rezepte“ habe, da würde er sich dann nicht einmischen.
Während des gemütlichen gemeinsamen Schnippelns kam man ins Plaudern, tauschte Erfahrungen aus und gab sich gegenseitig hilfreiche Tipps, so zum Beispiel, dass man Granatapfelsirup in türkischen Geschäften kaufen kann. Oder das getrocknete Pfefferminze immer dann in Teilen angebracht ist, wenn man eine sehr gute, gleichbleibende Geschmacksqualität erzielen möchte, denn die der frischen schwanke schon mal.
Zum Schluss wurde geschlemmt
Foul, ein Gericht aus Saubohnen, sowie Hummus, eine pürierte Paste aus Kichererbsen und Sesammus, bildeten dann sozusagen die geschmacklichen Gegengewichte zum leichten Brotsalat Fattoush. Nachdem die Arbeit getan und Rezepte aufgeschreiben waren, ging es schließlich und endlich ans Verzehren der drei gezauberten Köstlichkeiten. Chefkoch Al Bahloul richtete jeden einzelnen Teller appetitlich an – Berufsehre eben! – und allen schmeckte es offensichtlich sehr gut.
Sichtlich zufrieden war auch der Vater, als dann doch noch seine Tochter zum Essen kam. „Ich habe über die Telegramgruppe des Quartiersmanagements vom Kochevent erfahren und mich heute Nachmittag spontan zum Mitmachen entschlossen, aber meine Kinder wollten nicht mit“, hatte er zu Beginn noch bedauert. Der Nachwuchs war dann später wohl doch noch neugierig geworden – aber vielleicht war es auch der Hunger.
Quartiersmanagerin Marie Köhler freute sich, dass alles so gut ankam: „Wir wollten wieder ein kostenloses Kochevent für die Community veranstalten, bei der die Nachbarschaft zusammenkommt“, sagte sie. „Herr Al Bahloul ist im Kiez sehr bekannt und bringt nochmal ganz andere Leute zusammen“, stellte sie fest.
Webredaktion